Interview mit der Regierungsratskandidatin Dorothée Fierz

Warum möchten Sie Regierungsrat werden?
Ich verfüge über einen 20-jährigen politischen Erfahrungsschatz in Exekutive (Gemeinderat) und Legislative (Kantonsrat). Zudem bin ich in verschiedenen regionalen, kantonalen und auch eidgenössischen Gremien tätig. Mandate, bei denen Führungsstärke gefordert ist und Entscheidungs-kompetenzen gegeben sind, entsprechen meiner Persönlichkeit weit mehr als parlamentarisches Wirken. Die Kandidatur für den Zürcher Regierungsrat bringt mir die Chance, mich einer neuen Herausforderung in einer Exekutive zu stellen.

Welches sind lhre drei wichtigsten Anliegen, die Sie umsetzen möchten, wenn Sie als Zürcher Regierungsrat gewählt werden?
Eine ausgeglichene Staatsrechnung, damit der Staat seine Handlungsfähigkeit zurückgewinnt und der Kanton Zürich seine Standortattraktivität ausbauen kann.
Neuer interkommunaler Lastenausgleich, Entflechtung der kantonalen, kommunalen sowie der Verbundausgaben, überprüfen der politischen Strukturen (Kantonsverfassung!)
Der Kommunikation einen hohen Stellenwert zuordnen. In heiklen Fragen ist das Vertrauen grosser Bevölkerungskreise in die Regierung geschwunden. Dieses gilt es zurückzugewinnen. Ich denke hier an die ganze Flughafenproblematik, aber auch an Fragen der Gesundheits-, Sicherheits- und der Ausländerpolitik.

Was werden Sie als Regierungsrat für uns Junge tun?
Bildung ist das wertvollste Kapital für die Jugend und darf nie zum Sparopfer
werden. Anrecht auf Bildung haben jedoch auch jene Jugendlichen, die auf keinerlei
Privilegien zählen können. Ich denke dabei an all jene, die auf gezielte finanzielle
Unterstützung angewiesen sind, aber auch an die Situation der bosnischen
Jugendlichen in Ausbildung.
Von zentraler Bedeutung für euch Junge wird zudem sein, dass wir euch keinen Schuldenberg hinterlassen, den ihr dann an unserer Stelle abzutragen habt.

Wie wollen Sie der FDP in Ihrer Tätigkeit als RR wieder zu einem jugendlicheren Image verhelfen.
Ein Regierungsrat allein ist kaum in der Lage, einer Partei ein jugendliches Image zu verschaffen. Ich glaube jedoch, dass in den letzten Jahren ein Generationenwechsel in Gang gekommen. Ich habe persönlich schon mehrmals Junge (unter 30!) für eine Kandidatur in ein politisches Amt gewinnen können, und deren Einstieg mit den mir zur Verfügung stehenden Mittels unterstützt. In parteiinternen Vernehmlassungsverfahren ist zudem die Stimme der Jungen keine Alibiübung, sondern ein absolutes Muss.

Wenn Sie im Kreis 4 wohnen würden und Ihre Kinder eine Klasse besuchen müssten, in der Ausländeranteil 90% beträgt, würden Sie Ihre Kinder dort zur Schule schicken?
Grundsätzlich JA. jedoch mit gewissen Vorbehalten. Die soziale Struktur in der Klasse, namentlich in bezug auf Gewaltbereitschaft und Integrität, sowie die Qualifikation der Lehrperson (individuelle Förderung) wären für mich in dieser Frage wichtige Entscheidungskriterien.

Was halten Sie vom innerkantonalen Lastenausgleich?
Er ist das unerlässliche Pendant zur Steuerhohheit der Gemeinden. In gewissen Bereichen muss er aber zwingend neu geregelt werden, so im Sozialwesen, in der Kultur, allenfalls auch in der Bildung. Das Bündner Modell könnte hier wegweisend sein.

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