Warum möchten Sie Regierungsrat werden?
Ich verfüge über einen 20-jährigen politischen Erfahrungsschatz in
Exekutive (Gemeinderat) und Legislative (Kantonsrat). Zudem bin ich in
verschiedenen regionalen, kantonalen und auch eidgenössischen Gremien
tätig. Mandate, bei denen Führungsstärke gefordert ist und
Entscheidungs-kompetenzen gegeben sind, entsprechen meiner
Persönlichkeit weit mehr als parlamentarisches Wirken. Die Kandidatur
für den Zürcher Regierungsrat bringt mir die Chance, mich einer neuen
Herausforderung in einer Exekutive zu stellen.
Welches sind lhre drei wichtigsten Anliegen, die Sie umsetzen möchten,
wenn Sie als Zürcher Regierungsrat gewählt werden?
Eine ausgeglichene Staatsrechnung, damit der Staat seine
Handlungsfähigkeit zurückgewinnt und der Kanton Zürich seine
Standortattraktivität ausbauen kann.
Neuer interkommunaler Lastenausgleich, Entflechtung der kantonalen,
kommunalen sowie der Verbundausgaben, überprüfen der politischen
Strukturen (Kantonsverfassung!)
Der Kommunikation einen hohen Stellenwert zuordnen. In heiklen Fragen
ist das Vertrauen grosser Bevölkerungskreise in die Regierung
geschwunden. Dieses gilt es zurückzugewinnen. Ich denke hier an die
ganze Flughafenproblematik, aber auch an Fragen der Gesundheits-,
Sicherheits- und der Ausländerpolitik.
Was werden Sie als Regierungsrat für uns Junge tun?
Bildung ist das wertvollste Kapital für die Jugend und darf nie zum
Sparopfer
werden. Anrecht auf Bildung haben jedoch auch jene Jugendlichen, die auf
keinerlei
Privilegien zählen können. Ich denke dabei an all jene, die auf gezielte
finanzielle
Unterstützung angewiesen sind, aber auch an die Situation der bosnischen
Jugendlichen in Ausbildung.
Von zentraler Bedeutung für euch Junge wird zudem sein, dass wir euch
keinen Schuldenberg hinterlassen, den ihr dann an unserer Stelle
abzutragen habt.
Wie wollen Sie der FDP in Ihrer Tätigkeit als RR wieder zu einem
jugendlicheren Image verhelfen.
Ein Regierungsrat allein ist kaum in der Lage, einer Partei ein
jugendliches Image zu verschaffen. Ich glaube jedoch, dass in den
letzten Jahren ein Generationenwechsel in Gang gekommen. Ich habe
persönlich schon mehrmals Junge (unter 30!) für eine Kandidatur in ein
politisches Amt gewinnen können, und deren Einstieg mit den mir zur
Verfügung stehenden Mittels unterstützt. In parteiinternen
Vernehmlassungsverfahren ist zudem die Stimme der Jungen keine
Alibiübung, sondern ein absolutes Muss.
Wenn Sie im Kreis 4 wohnen würden und Ihre Kinder eine Klasse
besuchen müssten, in der Ausländeranteil 90% beträgt, würden Sie Ihre
Kinder dort zur Schule schicken?
Grundsätzlich JA. jedoch mit gewissen Vorbehalten. Die soziale Struktur
in der Klasse, namentlich in bezug auf Gewaltbereitschaft und Integrität,
sowie die Qualifikation der Lehrperson (individuelle Förderung) wären
für mich in dieser Frage wichtige Entscheidungskriterien.
Was halten Sie vom innerkantonalen Lastenausgleich?
Er ist das unerlässliche Pendant zur Steuerhohheit der Gemeinden. In
gewissen Bereichen muss er aber zwingend neu geregelt werden, so im
Sozialwesen, in der Kultur, allenfalls auch in der Bildung. Das Bündner
Modell könnte hier wegweisend sein.